Waldorfbewegung

Zur Situation der Freien Waldorfschulen
Das rasche Anwachsen der Waldorfschulbewegung durch die Gründung von 50 neuen Schulen in den Jahren 1985 bis 1990 und 35 weiteren in den Jahren 1990 bis 1993 sowie die immer schwieriger werdende Verständigung zwischen den Menschen auch in den Freien Waldorfschulen und die Tatsache, dass interne Problemlöser oder Schlichter zunehmend weniger akzeptiert werden, schufen einen rapiden Anstieg von Problemen, die in immer größeren Maße nicht mehr gruppenintern gelöst werden können, so dass eine Beratung und Begleitung von außen notwendig wird. Unsere große Aufgabe der nächsten Jahre in den Freien Waldorfschulen liegt in der Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung dessen, was in den letzten Jahren so schnell aufgebaut worden ist. Auf Grund der immer schwieriger werdenden pädagogischen, sozialen, aber auch finanziellen und rechtlichen Situationen in den Freien Waldorfschulen in Deutschland entsteht ein ständig wachsender Beratungsbedarf, der zur Zeit meist aber erst in Krisensituationen erkannt bzw. zugegeben wird. Dem steht aber im Waldorf-Zusammenhang noch kein entsprechendes Angebot für Beratung und Begleitung gegenüber, wie sie in den oben erwähnten Beispielen anderer Länder oder im staatlichen Bereich teilweise vorhanden oder geplant sind.

Beratung an Freien Waldorfschulen?
Als Folge davon werden immer mehr Menschen aus der Waldorfschulbewegung, die häufig nicht für Beratung ausgebildet sind oder wenig Erfahrung als Berater besitzen, aber zunehmend auch Unternehmensberater und Psychologen in diesem Felde tätig, die wiederum keine oder nur wenig Kenntnisse der Freien Waldorfschulen haben. Beides kann sich auf die hilfesuchende Schule negativ auswirken, obwohl dies oft erst nach Jahren bemerkt wird. Dann sind oft schon sehr große Summen für diese Beratungen ausgegeben worden oder - falls diese waldorfintern kostenlos oder fast kostenlos gemacht wurden - zumindest sehr viel Zeit und Kraft mit mangelhaftem Ergebnis eingesetzt worden. Dies führt in solchen Fällen häufig zu der Meinung, dass externe Beratung/Begleitung zur Lösung der eigentlichen Probleme nicht hilfreich sei.